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Messen von Raumakustik

Wenn man darauf achtet, hört man eigentlich schon, wie ein Raum "klingt":
Räume mit vielen schallreflektierenden Oberflächen klingen "hart" und "kalt",
Räume mit ausreichend schallschluckenden Oberflächen oder Möbeln klingen "weich" und "warm".
Um diese Wahrnehmung vergleichbar zu machen, gibt es Messmethoden, die die Sprachverständlichkeit und den Nachhall eines Raumes durch mess- und normbare Zahlen beschreibbar macht.


Raumakustik-Messetechnik in einem Seminarraum:
Links im Bild das Messmikrofon, vor dem Monitor der Lautsprecher, auf dem Laptop ein Messergebnis

Messtechnik

Was braucht man, um den Nachhall zu messen?

  • Dodekaeder-Lautsprecher - ein annähernd in alle Richtungen abstrahlender 12-seitiger Lautsprecher - das an der TU Dresden zum Nachbau entwickelte Modell eignet sich gut (externer Link)
  • Ein Messmikrofon für den Computer - das UMIK1 von miniDSP (externer Link) ist ein gutes Einstiegsmodell
  • Ein (Windows-) Laptop mit Messsoftware: Der Room EQ Wizard (REW) (externer Link) ist ein umfassendes Freeware-Projekt zum Ausmessen von Raumakustik
  • Alternativ - und etwas einfacher in der Bedienung: Ein (Windows-) Laptop und die ebenfalls kostenfreie Software AcouCheck (externer Link) von Detlef Hennings, perfekt zugeschnitten für Nachhall-Messung und -bewertung
  • Ein Verstärker, um den Dedokaeder-Lautsprecher mit den Signalen der Soundkarte im Rechner zu betreiben: eine TPA3116 Class-D Mono-Endstufe (ebay) (externer Link) reicht, dazu noch ein 19V Laptopnetzteil zur Stromversorgung
  • Gliedermaßstab und/oder Entfernungsmesser zum Ausmessen von Raum und Positionen
  • Was leider nicht funktioniert, ist die iPhone-App ClapIR - die Ergebnisse streuen zu stark.

RT60-Kurve mit den eingezeichneten Nachhallzeit-Sollgrenzen für diesen Raum,
allerdings nur von einer Lautsprecherposition und zwei Mikrofonpositionen

Bei der Messung wird ein ein ansteigender Ton über den Lautsprecher abgegeben und gleichzeitig mit dem Mikrofon aufgezeichnet. Der Computer kann aus dem Vergleich von gesendetem Ton und dem aufgenommenen errechnen, welche Frequenz wie lange nachhallt. Diese "RT60" genannte Kurve zeigt, welche Frequenzen man in einem Raum noch dämpfen muss um in einen guten Bereich (für übliche Grundschulklassen in der Regel 0,3-0,7s) zu kommen.
RT60 bedeutet, dass die ursprüngliche Lautstärke um 60dB abgenommen hat. "dB" ist eine technische Einheit und 60dB ist etwa der Unterschied von einem wirklich lauten Gespräch bis zur Hörschwelle.
Um den ganzen Raum zu charakterisieren, muss man mindestens zwei Positionen der Schallquelle mit je drei Mikrofonquellen auswerten, wobei Mindestanbstände von Wänden und der Positionen voneinander eingehalten werden müssen.

Der Ablauf der Messung und die Nutzung von REW ist auf Youtube und diversen Webseiten zur Raumakustikmessung beschrieben, relevant ist für uns insbesondere die RT60, siehe dazu auch die JEKKLES-Raumakustikseite.

Die App Dezibel X und ein einfaches Messgerät

Schallpegel messen

Wenn man bei voller Klasse Messungen zum allgemeinen Geräschpegel machen möchte, gibt es auch da mindestens zwei Wege, die kein besonders aufwendiges Equipment erfordern, aber eine Orientierung geben, wie laut es wirklich ist:
  • Mit iPhones scheint die kostenlose, durch Werbung finanzierte App Dezibel X aus dem Appstore ganz gut zu sein.
  • Via Internet gibt es einfache Standalone-Messgeräte wie das UNI-T UT353 Mini Sound Meter für um die EUR 20.
  • Für Android gibt es keine guten Apps, da nur bei Apple die Mikrofone alle kalibriert sind.


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